Alles ist jetzt anders. ALLES! - Und wie!!!
Verunsichert, verwirrt, planlos, orientierungslos...
Mit solchen oder ähnlichen Vokabeln kann man am Besten umschreiben,
wie ich vom Camino zurück gekehrt bin.
Ich konnte, wollte mich nicht mehr in der Vor-Camino-Welt zurecht finden,
wollte mich nicht mehr einfügen, mich nicht mehr vereinnahmen und einspannen lassen.
Ich fühlte mich wie in einem Gefängnis; besonders dann, wenn ich an meinem Arbeitsplatz aus dem Fenster sah.
Nicht was ich sah, gefiel mir nicht - es war das Aus-dem-Fenster-schauen-Müssen! Wochenlang war ich unter freiem Himmel Hunderte von Kilometern gewandert, gepilgert - und nun war ich wieder dazu verdammt, wie in einem Käfig auf und ab zu laufen!
Ich war zutiefst unglücklich, begann mich abzuschotten, war in Gedanken noch immer auf dem Weg. Ich wollte einfach nicht hier sein!
Hier sein zu müssen empfand ich nicht nur als "pain in the ass", sondern, viel schlimmer, als "screw in my eye".
Als Schraube in meinem Auge.
(das Bild entstand ca. 3 Wochen nach meiner Rückkehr!)
Drei Wochen nach meiner Rückkehr ins "richtige" Leben zog ich aus der gemeinsamen Wohnung aus. Ich ließ nahezu alles zurück, was ich besaß.
Ich hatte das schier unbändige Bedürfnis, meine Mitmenschen an meinen Erkenntnissen Teil haben zu lassen.
Nur: Es interessierte Keinen!
Total frustriert über die -von mir so empfundene- Ignoranz meiner Umgebung floh ich in die vollkommene Zurückgezogenheit, verbrachte meine freie Zeit fast ausschließlich im Wald.
Ich versuchte, dieses Gefühl der Freiheit des camino auf langen Wanderungen zurück zu holen; Gewaltmärsche von über 30 km Länge sollten mich wieder in diese Verzücktheit und Entrücktheit der einsamen Meseta-Etappen "zurükbeamen".
Es funktionierte nicht!
Und dann machte ich mich auf die: