Jakobova pot - der Camino in Slowenien


Der Camino ist auch in Slowenien mit gelben Pfeilen markiert.
Der Camino ist auch in Slowenien mit gelben Pfeilen markiert.

Von der Kroatischen Grenze bis an die Adria.


Der Jakobsweg in Slowenien, der "Jakobova Pot" beginnt (aus Zagreb kommend) in Bregana - kurz hinter der kroatisch-slowenischen Grenze im Süden des Landes.

Auf einer Insel inmitten des kleinen Flusses Krka gelegen, beherbergt Kostanjevica ob Krki,die kleinste Stadt Sloweniens, die im 13. Jhd. erbaute Pfarrkirche Sveti Jakob, in welcher sich neben einem großformatigen "Santiago matamoros" in Öl auch ein prächtiger Altar befindet, der "San Anton" gewidmet ist.

Es handelt sich hierbei um denselben San Anton wie in "San Anton" bei Castrojeriz am spanischen Jakobsweg - lediglich ist das Schwein an seiner Seite hier schwarz.

Slowenien.
Slowenien.

Der "Jakobova Pot" führt den Pilger auf rund 290 Kilometern Länge durch dieses kleine, aber wunderschöne, am südlichen Fuß der Alpen gelegene Land.

Wer über eine gute Kondition und gesunde Kniegelenke verfügt, wird diesen weithin unbekannten Jakobsweg genießen.

Für alle Anderen dürfte er sich als eher mühsam erweisen, denn es geht im steten Wechsel rauf und runter. Slowenien ist ein Land voller Berge und Hügel.

 Lediglich die Etappe von Ljubljana nach Vrhnika (ca. 25 km) ist topfeben, denn sie fuehrt durch die fruchtbare Ebene, die die slowenische Hauptstadt umgibt.

 

Ich bin den slowenischen Jakobsweg noch nicht komplett gegangen, aber die Streckenabschnitte, die ich bisher gesehen habe, sind durchweg huegelig bis bergig. Belohnt wird man fuer die Muehen jedoch immer wieder mit fantastischen Ausblicken!

Zudem findet man auf fast jedem Berg ein "dom", d.h. eine Berghuette, in welcher man ausgezeichnet essen und trinken, und manchmal auch uebernachten kann.

Das Preisniveau der Gastronomie in Slowenien ist im Vergleich zu Deutschland, Oesterreich oder der Schweiz sehr niedrig.

 

Die Slowenen haben sich trotz jahrhunderte langer Besatzung durch wechselnde Maechte ihre Kultur und Sprache erhalten - und sind darauf sehr stolz! Es ist zwar nicht noetig, Slowenisch sprechen zu koennen (besonders die Jungen sprechen entweder Englisch, Deutsch oder Italienisch - je nach Region), es oeffnet einem aber die Herzen der Einheimischen, wenn man sie in ihrer Sprache begruessen und die wichtigsten Dinge fragen kann.

Die Slowenen sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit.

 

 

Streckenabschnitt im Karst, nahe der italienischen Grenze.
Streckenabschnitt im Karst, nahe der italienischen Grenze.

Aus der "Dolenjska" (dem Unterland) mit ihren sanften Huegeln kommend, fuehrt uns der Weg in die Hauptstadt Sloweniens, nach Ljubljana.

Grammatikalisch zwar nicht ganz korrekt, aber umso lieber benutzt ist die Uebersetzung ins Deutsche: Ljubljana = die Geliebte.

 

Und in der Tat: Man kann sich in diese Stadt verlieben!

Sie hat rund 300.000 Einwohner und eine "barock-jugendstilige" (kurz: oesterreichische) Altstadt, die sich um einen von einer mittelaterlichen Burg gekroenten Huegel schmiegt.

Ljubljana ist eine Universitaetsstadt mit vielen auslaendischen Studenten und einem reichhaltigen kulturellen und gastronomischen Angebot. http://www.visitljubljana.com/de/

 

Weiter geht es dann durch Ljubljanso Barje, eine in Vorzeiten sumpfige Ebene im Umland Ljubljana's in Richtung Italien.

Der Pilger kommt in eine Gegend, die durch ihre vielen kleineren und groesseren "Loecher" auffaellt. Es scheint so, als ob der Boden an vielen Stellen einfach eingesunken waere.

Und es ist auch tatsaechlich so.

Im Karst besteht der Untergrund aus durchlaessigem, poroesem Kalkgestein - kleine und grosse Hoehlen bilden sich und brechen mitunter in sich zusammen. Das erklaert die vielen "Loecher".

Eine der groessten und schoensten Tropfsteinhoehlen Europa's befindet sich in diesem Teil Sloweniens: Die Postojnska Jama. (unbedingt anschauen!!!) http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlen_von_Postojna

 

 

Auf diesem Streckenabschnitt kann man von den Hoehen schon die Adria sehen.

In Izola, einem kleinen Ort an der slowenischen Adria (nur rund 45 km Kueste) endet der Jakobova Pot.

Schließlich ueberquert der Pilger die italienische Grenze, den Duft des Mittelmeeres schon in der Nase. Durch die Vororte Triest's quaelt sich der Weg auf Asphalt bis ins alte Zentrum dieser gleichsam von Slowenien wie von Italien beanspruchten Stadt am noerdlichen Ende der Adria.

Trst auf Slowenisch, Trieste auf Italienisch, ist diese Hafenstadt ein industrielles Zentrum Norditaliens. http://www.reise-nach-italien.de/triest.html

Das Ende des Jakobova Pot in Izola an der Adria
Das Ende des Jakobova Pot in Izola an der Adria

Ein paar Eindrücke vom Jakobova Pot.

Detaillierte Angaben zu Etappen(laengen), Uebernachtungsmoeglichkeiten etc. kann man unter folgender Adresse finden: www.jakobova-pot.si

Der Verein der Freunde des Jakobswegs in Slowenien (Društvo prijeteljev poti sv. Jakoba v Sloveniji) unter Leitung von Metodij Rigler aus Ljubljana ist eifrig bemueht, die gesamte Strecke mit extra angefertigten gelben Jakobsmuscheln und mit gelben Pfeilen zu markieren.

Die genaue Streckenfuehrung bekommt man auf www.gpsies.com/map.do?username=ma geliefert.

 

Leider existiert noch keine deutsche Uebersetzung der slowenischen Seiten, aber ich werde die Informationen in Kuerze auch hier (auf Deutsch) zur Verfuegung stellen.

 

Blick in die Alpen.
Blick in die Alpen.

Der slowenische Name Sloweniens ist SLOVENIJA.

Die Endung auf -a bedeutet, dass es sich um eine weibliche Person oder Sache handelt.

Und in der Tat: Die Landschaft Sloweniens ist sehr weiblich - die Topographie ist rund, sanft. Weiblich eben. (sie zeigt uns in den Alpen aber durchaus auch ihre Faehigkeit zur Haerte ;-) )

 

Ich wünsche Euch allen einen "Srečno pot", slowenisch fuer Buen Camino!